Im R_Lab Mobilität in Regensburg sind zwei weitere vielversprechende Mobilitätsprojekte in die Pilotphase gestartet. Die Anwendungsprojekte "Digitale Analyse des ruhenden Verkehrs (DARuV)" und "ReSense3D" nutzen das neue Reallabor für urbane Mobilität, um ihre innovativen Technologien unter existierenden Bedingungen zu testen. Die beteiligten Unternehmen wollen damit ihren Beitrag zu einer smarten und nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur in Regensburg zu leisten.
Das Anwendungsprojekt „Digitale Analyse des ruhenden Verkehrs (DARuV)“ des Unternehmens DCX Innovations GmbH verfolgt das Ziel, verstopfte Stadtzentren zu vermeiden und die städtische Infrastruktur einfacher zu verwalten. Hierfür wird eine digitale Verkehrsraumanalyse des ruhenden Verkehrs durchgeführt. Neben der Erfassung typischer Gefahrensituationen durch Parkverstöße wird unter anderem auch ein Überblick über die Auslastung von Parkplätzen an der P+R Anlage Jahnstadion Regensburg oder der Universität gewonnen. Laut Andreas Fleischmann, Geschäftsführer der DCX Innovations GmbH, bieten Reallabore wie das R_Lab Mobilität einerseits die ideale Möglichkeit, fertige Lösungen unter realen Bedingungen zu testen, bevor sie auf den Markt kommen: „Andererseits haben wir durch die Netzwerke im Cluster Mobility & Logistics die Möglichkeit, bestimmte Leistungsbereiche zu verbessern oder neu zu entwickeln. Dabei spielt nicht nur die räumliche, sondern auch die inhaltliche Nähe zu Universität und OTH Regensburg eine wichtige Rolle.”
Parallel dazu erstellen die Firmen digitalwerk GmbH und NewSense Engineering GmbH im Rahmen des Projekts „ReSense3D“ ein datenschutzkonformes 3D-Modell des zentralen Busbahnhofs der Universität Regensburg. Durch den Einsatz eines Sensorsystems können Daten wie Personenströme und Verkehrsflüsse in Echtzeit erfasst werden. „Mit Unterstützung dieser Datenlage werden Mobilitätsbedarf und -verhältnis der Besucherinnen und Besucher am Busbahnhof erfasst. Somit können dedizierte und nachhaltige Mobilitätsangebote erstellt werden.“, so Dr. Yang Ji, Geschäftsführer der NewSense Engineering GmbH. Enrico Engel, Geschäftsführer der digitalwerk GmbH, ergänzt: „Das Projekt ReSense3D ermöglicht es uns, innovative Technologien im Bereich der urbanen Mobilität auf eine praxisnahe und datenschutzkonforme Weise zu testen. Durch das R_Lab Mobilität haben wir die Chance, eng mit anderen Akteuren und der Wissenschaft zusammenzuarbeiten, um nachhaltige und zukunftsfähige Mobilitätslösungen zu entwickeln.“ Ziel sei es, so Engel weiter, auf Basis präziser Daten neue Ansätze für eine vernetzte und sichere Verkehrsinfrastruktur zu schaffen, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt zugutekommt.
Die Verbindung von Digitalisierung und nachhaltiger Mobilität, wie in den zuvor genannten Anwendungsprojekten geschildert, ist auch für die Universität Regensburg (UR) von Relevanz. Mit der Fakultät Informatik und Data Science (FIDS) gibt es zum einen geballtes Fachwissen im Bereich KI. Zum anderen können weitere Kooperationsmöglichkeiten ausgebaut werden. Insbesondere Daten, die Erkenntnisse über das konkrete Mobilitätsverhalten der Universitätsangehörigen liefern, sind für die Klimaschutzmanagerin der UR, Frau Katrin Auernhammer, wichtig. Sie werden benötigt, um nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und somit den CO2-Ausstoß der Universität reduzieren zu können. Prof. Dr. Andreas Roider, Beauftragter der Universitätsleitung Regensburg für Nachhaltigkeit betont: „Solche interdisziplinär angelegten Anwendungsprojekte sind essenziell für einen Campus der Zukunft.“
Die beiden Projekte „DARuV“ und „ReSense3D“ sind Teil des im Mai 2024 gestarteten R_Lab Mobilität im Galgenbergareal. Das Reallabor unterstreicht Regensburgs Engagement für smarte und nachhaltige Stadtentwicklung und wird im Rahmen des städtischen Smart-City-Projekts „REGENSBURG_NEXT“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert. Es läuft noch bis Ende 2026.
Hintergrund R_Lab Mobilität
Regensburg ist Teil des bundesweit größten Smart-City-Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“. Damit gehört die Stadt zu insgesamt 73 „Experimentierorten“ der integrierten Stadtentwicklung, die von der Bundesregierung gefördert werden. Mit dem Reallabor wurde ein Erprobungsraum für Verkehrsplanung, -steuerung und -betriebe geschaffen, um Lösungen für die Herausforderungen im Bereich Mobilität entwickeln und erproben zu können. Die Stadt Regensburg hat die R-Tech GmbH damit beauftragt, das R_Lab Mobilität im Galgenbergareal zu managen. Anne Häner, Projektmanagerin der R-Tech GmbH für das Cluster Mobility & Logistics und Projektleitung des R_Lab Mobilität, erklärt: „Ziel ist es, mit den beteiligten Akteuren aus Wissenschaft und Industrie Smart-City-Anwendungen unter realen Bedingungen zu testen. Innovative Mobilitätslösungen werden damit im sogenannten Reallabor aus der Theorie in die Praxis gebracht.“ Das Unternehmen AVL Software and Functions GmbH ist bereits seit Mai dieses Jahres mit dem Anwendungsprojekt „Environmental Sensor Box“ (dt. Umweltsensor-Box) am R_Lab Mobilität beteiligt. Alle im R_Lab Mobilität erhobenen Daten werden zentral in einem Dataspace gespeichert und Projektbeteiligten für Forschungs- und Entwicklungszwecke zur Verfügung gestellt.
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